Montag, 11. Januar 2010

Bilder aus Cha-Bum-Land




Happy 2010








Lange nicht gepostet – und doch wieder erkannt.

Bin gerade im flieger nach shanghai und fasse mal die vergangenen wochen zusammen. Ziemlich viel erlebt. Fange an mit buchtipp ‚bliefe von dlueben’ von christian y. schmidt – sensationell. Unbedingt lesen! Großartige geschichten aus singapur, peking und hongkong, die ich teilweise genauso erlebt habe, aber besser geschrieben als mein amateur-blog.

Anfang dezember war ich mit p in jakarta – sie zum arbeiten, ich zum ausspannen. Ich wusste vorher, dass jakarta ziemlich kacke ist, musste das aber nun noch mal bestätigt bekommen. Der verkehr, das wetter (regen, hitze), das essen, das hotel ... irgendwie alles doof. Ich habe einen lokalen kollegen nach empfehlungen für ein unterhaltsames wochenende gefragt – die auflistung der einkaufszentren war lang, aber wie sich herausstellte waren die malls grottenschlecht. Einziger lichtblick war der stickige, enge und verrauchte konsumpalast, in dem es die neuesten filme für 50 cent pro dvd gab …

Wir hatten ein dinner im ‚blowfish’, einem stylishen japanischen restaurant (ausnahmsweise mal gut) mit p*s chef jeff (hahaa) und seiner freundin. Nachdem wir schon beim essen ordentlich gebechert hatten, sind wir in den angeschlossenen club und dort habe ich die unwissenden in das geheimnis des jägermeisters eingeweiht – herrlich. Im taxi zum hotel haben wir peinlicherweise den YMCA tanz gemacht und dann in der schicken hotel-lobby unanständige fotos mit der weihnachtsmann deko geknipst. Security! Im zimmer habe ich dann festegestellt, dass ich meine kreditkarte an der bar im blowfish liegengelassen habe. Volltrunken also wieder hin, aber der türsteher meinte nur: ‚so kommsu hier nich rein!’. Ich sah wohl ziemlich schlecht aus. Habe dann die sache mit seinem boss geklärt und schließlich meine karte wiederbekommen.

Mitte dezember war dann zouk-out in singapur – das größte festival für elektronische musik in asien (knapp 30 tausend besucher). Die djs waren mehr so geht-so, aber das rahmenprogramm war cool. Das ganze fand am strand statt, alle nackt (quatsch!) und ging von 8 uhr abends bis 8 uhr morgens. Klasse waren die gruppen von muslimischen mädchen, die vor dem eingang ihre burka gegen einen bikini eingetauscht haben. Das ganze fand auf der insel sentosa statt und man war gezwungen, bis zum morgen zu bleiben (sag ich jetzt mal so). Schön, so einen sonnenaufgang mit wodka-sprite schwenker in der hand zu erleben. Scheiße, wenn man dann seine sonnenbrille vergessen hat. Habe mit paul (dem freund einer kollegin) nette bilder mit betrunkenen gemacht. War besser, als sie zu dekorieren!

Dann deutschland: schnee und kälte (schön), glühwein (bah), weihnachtsmann gespielt und kinder erschreckt. Bowling mit meinen jungs, tolle weihnachten mit der familie, ein ausflug nach berlin und dann ging’s los: abflug in hh am 29. um 18 hh, ankunft am 30. um 16 uhr in singapur und am selben tag abends um 11 weiter nach seoul, ankunft morgens um 6 uhr am 31.12. – entspechend lag ich silvester um 21:30 im bett und habe den jahreswechsel schön verpennt (das ist mir 1976 das letzte mal passiert).

Von seoul sind wir (p*s familie und ich in einer kleinen reisegruppe) fast nach nordkorea gefahren bei temperaturen um -10 grad. Die berge dort sind wunderschön und erinnern ein wenig an die schweiz. Schmerzhaft musste ich festellen, dass sich die folgende kombination nur ganz schwer ertragen lässt: -10 grad (gefühlt -20), außentoilletten auf rasthöfen / in restaurants, durchfall und eine wartende reisegruppe. Ich denke, ich war eine ziemlich belastung für alle, denn immer wieder wurde meine leidensfähigkeit geprüft … aber wie heißt es so schön: wahre krieger lecken keinen honig – sie kauen die bienen (i. kassei, oder so). trotzdem war ich drei tage von fieber und schüttelfrost geplagt. Auf einem wärme-scanner in einem hotel und im casino bin ich rot eingefärbt gewesen, während alle um mich rum grün waren. Hat aber keinen interessiert (secutity!!).

Im kasino habe ich 20.000 wang beim roulette gewonnen. Leider sind das nur sieben euro. Wir waren ski-fahren im high-1 gebiet, was echt großartig ist. Und die snowboarder hier sind mindestens so coole säue wie die in ischgl. Einzig das apres-ski glänzte durch völlige abwesenheit – mateschitz und mast, übernehmen sie!

Im nationalpark solaksan haben wir in eindrucksvoller kulisse den großen buddha im schnee besichtigt, eine kerze angezündet und einen sack reis abgegeben. Das schöne hier ist, dass man sich etwas wünschen darf - Lord buddha erfüllt dazu noch zwei weitere wünsche, aber er verrät nicht, welche.

In seoul sind wir mit ein paar leuten in einen hip-hop club gegangen – vorher noch schnell zu zweit die (silvester-flasche) champagner verhaftet, nur so war es zu ertragen. das publikum entsprach in sachen caps, baggy-pants und turnschuhen deutscher provinz-ditsche. Die harten jungs wurden überraschend weich als der live-act des abends (eine angesagte girl-band) auf die bühne kam und ihren zuckersüßen k-pop darbot. Danach wieder jägermeister.

Unvermeidlich war leider der besuch im ginseng-center in seoul (die asiatische version des heizdecken-verkaufs). Das einzige, was mich fast zum kauf überzeugt hat, war die tafel mit testimonials, die die wirkung des ginseng beteuern. Neben der queen und naomi campbell waren dort die scorpions abgebildet, die behaupten, nach der einnahme von ginseng noch stärker geworden zu sein. Wie muss ich mir das vorstellen: von schlagsahne in der birne zu marshmellows im sack?

Bizarr: im fernsehturm in seoul gibt es ein kleines museum welches die geschichte und entwicklung des landes (incl kaiserzeit, technische entwicklung, krieg mit japan etc) mit teddybären darstellt. Da muss mal erstmal drauf kommen.

Am abreisetag (p und ich blieben bis Montag, während die gruppe bereits Sonntag abend wieder nach hause durfte) versank seoul im schnee. Statt 45 min haben wir drei stunden zum flughafen gebraucht. Die folge: Flug verpasst, neues ticket gekauft (nur noch business class verfügbar) und einen tag am schönen (falsch: schnöden) flughafen incheon verbracht. Ankunft in singapur morgens um 2 und um 7 ging der wecker, um endlich wieder arbeiten zu gehen.

Fazit für mich: korea ist keine reise wert (hab ich schon erwähnt, wie schlecht das essen ist und wie langweilig die locals sind?).

Ich fühle mich so erholt. Im ernst jetzt.

ps: bilder aus korea folgen